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Erster Flugtag

Frühstück im Dorf bedeutet ein riesiges Toastbrot mit Olivenöl beträufelt und mit einer Knoblauchzehe bestreichen, dazu ein Rührei, für mich ohne Schinken und Speck. Dann noch rasch Bananen für das Mittagessen besorgen. Denn hier in Spanien zelebriert man Siesta und erst um 20:00 Uhr öffnet alles wieder. Beat und Christian laufen hoch zum Start. Ich will meinen Fuss schonen und fahre mit dem vollgestopften Shuttle hoch. Der Guide bringt uns noch frisch gepflückte Orangen mit.

Startplatz
Startplatz

Das Wetter scheint verhangen. Es soll Saharastaub sein, der da über die Strasse von Gibraltar geblasen wird. Der Wind am Startplatz ist startbar. Doch die Schirme scheinen draussen zu stehen. Viele Leute am Startplatz, Hektik, Ellbogen kommen zum Einsatz. Man beobachtet nur wenige, welche die Starttechnik beherrschen. Es war kein schönes Hinschauen. Beat und ich warten, bis sich der Startplatz etwas geleert hat. Denn draussen scheint immer noch nicht viel zu gehen. Wo ist da der Spassfaktor?

vom Winde verweht
vom Winde verweht

Dann sind wir an der Reihe. Ich mach mich startbereit, schmeisse mein Flugtuch hin und starte ganz alleine und kontrolliert ohne dass ich 6 Helfer benötige. Ich fliege raus in die mit 1000 Piloten durchsetzte Luft hinaus. Ich schaue, das ich bald die Unmenge unter mir lasse kann und dann fliege ich weg vom Berg. Ich fliege raus in die Fläche hinaus. Doch dort ist keine auswertbare Thermik aufzufinden, im Gegenteil, es rumpelt. Ich kehre zurück über den Landeplatz, spirale runter so dass ich nicht dieselbe Höhe wie andere Piloten habe. Kontrolliert setze ich zu einer Ziellandung an.

Beim Zusammenlegen frischt der Wind auf. Aus Süden schiebt sich eine Wolkenwand herein. Regenschleier sind am Himmel auszumachen. Jetzt regnet es Gleitschirme vom Himmel. Sie kommen nicht mehr gegen den Wind an. Überall setzen sie auf. Ich beobachte weit rundum Tuchflieger zurücklaufen. Der Chat klingelt nur noch so von Aussenlande Meldungen. Das Aufsetzen ist das eine, doch bei dem Wind dann das Tuch kontrolliert runter zu bringen ist das andere. Viele werden von ihren Fluggeräten über die Äcker geschleift. Verletzungen bleiben da keine aus. Mit einem Teilnehmer fährt man ins Spital um sein Bein zu röntgen.


Warum muss der Airtime Zähler um alles in der Welt immer am höchsten stehen. Wetter beobachten, einschätzen und frühzeitig landen verschonte mich vor Verletzungen. Dafür konnte ich ausgiebig die Landing Bar geniessen.